Traum und Albtraum

Feldafing - Nationalsozialismus und Nachkriegszeit

  • Noch nicht erschienen. Erscheint laut Verlag im Oktober 2024.
30,00 €
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Feldafing ist kein Dorf wie jedes andere: Wegen seiner landschaftlichen Schönheit stand der Ort seit dem 19. Jahrhundert im Mittelpunkt großer Transformationen, die einem Bauerndorf eine grandiose Parklandschaft, eine Villenkolonie von europäischem Rang, einen Golfplatz, ein Hotel von internationaler Bedeutung und eine NS-Eliteschule bescherten. Nach 1945 wurde das Dorf Feldafing dann, wie ein amerikanischer Besatzungsoffizier anmerkte, durch ein Camp mit bis zu 6.000 jüdischen KZ-Lagerüberlebenden, sogenannten Displaced Persons, nahezu ausradiert.Das DP-Camp bestand bis 1951, in dieser Zeit wurden hier 765 Kinder geboren. 1956 übernahm die neu gegründete Bundeswehr einen wesentlichen Teil des Geländes und Feldafing wurde wieder ein Touristenort. Die Mikrogeschichte dieses Dorfs zeigt exemplarisch schroffe Gegensätze, mit denen sich die Einheimischen vor und nach Kriegsende arrangieren mussten. Diese besondere Geschichte Feldafings zu dokumentieren, die höchst unterschiedlichen Pe
rspektiven von Reichsschulangehörigen, Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohnern sowie Displaced Persons spürbar zu machen und daraus Fragen für heute abzuleiten, ist das Ziel dieses Buchs.

Die Historikerin Prof. Dr. Marita Krauss war von 2008 bis 2023 Lehrstuhlinhaberin für Europäische Regionalgeschichte sowie Bayerische und Schwäbische Landesgeschichte an der Universität Augsburg. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen neben Stadt-, Landes- und Regionalgeschichte u.a. auch Frauen- und Geschlechtergeschichte sowie historische Migrationsforschung. Besonders widmet sie sich der Zeit des Nationalsozialismus und der Nachkriegszeit in Bayern. Als Expertin ihres Fachs ist sie beliebte Ansprechpartnerin bei Presse und Rundfunk.
In seiner Zeit als Lehrer am Münchner Michaeli-Gymnasium verwirklichte Erich Kasberger als Stadtteilforscher, Ausstellungsmacher und Autor etliche Projekte zur Lokalgeschichte des Münchner Ostens. Er präsentierte Theateraufführungen sowie historische Ausstellungen zu Stadtteilwochen und erarbeitete zusammen mit Schülern Beiträge zum Geschichtswettbewerb der Stadt München. Seit fast vierzig Jahren beschäftigt er sich in regionalhistorischen Zusammenhängen mit der NS-Zeit und initiierte 1987 das Mahnmal für die verfolgten Juden des Internierungslagers München Berg am Laim, an dem seitdem jährliche Gedenkveranstaltungen stattfinden.Erich Kasberger publizierte u.a. in der Süddeutschen Zeitung und im Bayerischen Rundfunk. Er arbeitet heute als Publizist, Musikkabarettist und Galerist und lebt in Pöcking am Starnberger See.
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