Johannes Robert Schürch 1895-1941

  • Noch nicht erschienen. Erscheint laut Verlag im September 2024.
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Wenn vom Expressionismus in der Schweiz die Rede ist, fällt sein Name meist unter den ersten: Johannes Robert Schürch (1895-1941). Und doch war gerade er kein typischer Expressionist. Er schloss sich keinem Vorbild an - wie etwa die Basler Gruppe «Rot Blau» und Albert Müller, die sich an Kirchner orientierten, oder wie Ignaz Epper, Fritz Pauli, Gregor Rabinovitch und die Gubler-Brüder, die eine Art Kollektivstil in der Nachfolge von Oskar Kokoschka und Max Oppenheimer entwickelten.Schürch dagegen war künstlerisch und sozial ein Solitär - darin allenfalls Otto Meyer-Amden vergleichbar. Wie dieser lebte er weitgehend zurückgezogen und unter ärmlichen Verhältnissen: in einer Berghütte in Monti oberhalb von Locarno (1922-1932). Den Zentren und Institutionen des Kunstbetriebs blieb er grösstenteils fern, um sich stattdessen einer absoluten Idee von Kunst zu verschreiben.Der ausserordentliche Umfang und die Reichhaltigkeit seines Werks wurden folgerichtig erst nach seinem Tode sichtbar.
Dass es überhaupt erhalten blieb, ist dem Engagement von Erica Leutwyler (1915-2015) zu verdanken, die in den letzten drei Lebensjahren Schürchs Gefährtin war; sie rettete auf abenteuerliche Weise den Nachlass des Künstlers und bewahrte ihn über Jahrzehnte. Welche herausragende Bedeutung dieses Werk besitzt, wurde Anfang der 1990er Jahre deutlich, als der Kunsthistoriker Peter F. Althaus die erste grosse Monographie zu Schürch publizierte, die bis heute grundlegend geblieben ist.In den drei Jahrzehnten, die seit dem vergangen sind, kamen indes zahlreiche weitere Materialien zutage, darunter die bedeutsame Korrespondenz mit Schürchs engstem Freund Walter Kern. Auch die Beziehung zur Mutter und zu Schürchs wichtigstem Sammler Kurt Sponagel erhielt neue Konturen. Zudem wurde durch die Erica Ebinger-Leutwyler-Stiftung (Luzern) der mehrere Tausend Arbeiten umfassende Nachlass erschlossen, so dass Schürchs Oeuvre erst jetzt in seiner ganzen Breite überblickbar ist. Beat Bucher hat es d
eswegen unternommen, die Monographie von Peter F. Althaus zu aktualisieren und stark anzureichern. Er zeigt einen Künstler, der sich mit grosser Empathie auch den Aussenseitern der Gesellschaft zuwandte und sie in ihrer eigenen Würde darzustellen wusste.

Beat Bucher, geb. 1958 in Luzern, Historiker und Germanist, freier Kulturjournalist ist seit 1995 selbständiger Organisationsberater in Luzern. Er hatte zahlreiche Mandate im Bereich pädagogischer, sozialer, kultureller und ökologischer Institutionen inne, für die er auch publizistisch tätig war.
Peter F. Althaus, 1931-2023, war von 1959 bis 1968 Leiter des Kunstmuseums Luzern, und von 1968 bis 1973 Direktor der Kunsthalle Basel. 1964 bis 1986 fungierte er als Chefredaktor der «Kunst Nachrichten»; ab 1973 wirkte er als Dozent an der Architekturabteilung der Ingenieurschule beider Basel. Althaus publizierte mehrere Künstlermonographien; zuletzt erschien 2011 «Vom Wandeln in der Kunst des 20. Jahrhunderts».
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