Die Kirche Jesu Christi lebt in zwei Welten, im Diesseits und im Jenseits. Zum einen ist sie eine ganz irdische Wirklichkeit. Dabei hat sie Anteil an den Nöten und Ängsten, an der Gebrochenheit und Dunkelheit des Lebens aller Menschen und der ganzen Schöpfung. Persönliche und strukturelle Sünden gehören zu ihrem Wesen. Für viele Menschen ist sie eine unglaubwürdige Institution und nichtselten zum Ärgernis geworden. Und gleichzeitig ist sie eine ganz jenseitig göttliche, eine mystische Realität. In ihr lebt der Mensch gewordene, gekreuzigte, auferstandene und verherrlichte Christus. In ihr und durch sie soll die Liebe Gottes unter uns Menschen wirksam werden. Die Welt kann in ihr und in ihrer gelebten und tagtäglich wirksamen Liebe zu den physisch und psychisch Armen und Ärmsten erkennen, dass Gottes Reich in ihr schon angekommen ist.Die 1978 von Mutter Marie Therese geschriebenen Betrachtungen dieses Buches besingen die göttliche und menschliche Liebe.
Mutter Marie Therese hieß eigentlich Josephina Theresia Linssen (1927-1994) und nahm später den Ordensnamen Marie Thérèse de Jésus an. Sie war eine mit außerordentlichem Charisma begabte Mystikerin. Aus den Niederlanden stammend hat sie den mittlerweile international arbeitenden Ordo Communionis in Christo mit Sitz in Mechernich/Eifel gegründet und ein großes Sozialwerk, beides im Dienst der Einheit der Kirche durch die Verwirklichung der Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils. Im Zentrum ihrer Erfahrungsmystik steht die gelebte Gottes- und Nächstenliebe. Ihre Betrachtungen, die aus ihren mystischen Erfahrungen entstanden sind, hat sie in 26 Büchern auf geschrieben.
