Die Beschäftigung mit Apokalyptik ist vielseitig und umstritten, ruft sie doch fundamentale Themen und Fragen auf: Droht der Weltuntergang? Ist der Verlauf dorthin unumkehrbar eingetreten? Auf welche Autoritäten, Weltdeutungen und Geschichtsbilder ist noch Verlass? Nicht zuletzt: Ist die Zeit für Utopien endgültig vorbei? Angesichts der Aktualität dieser Debatten setzt sich der Band, neben einer Einführung in das Forschungsfeld, mit der Geschichte und Gegenwart apokalyptischer Phänomene und Auslegungstraditionen auseinander. Dabei beschäftigt er sich vor allem mit der Differenz, die zwischen vergangenen Routinen und Reflexionen im Umgang mit dem Ende und der gegenwärtigen, nicht selten überraschend oberflächlichen öffentlichen Auseinandersetzung mit existenziellen Themen vorherrscht.
Veronika Wieser, Dr. phil., forscht am Institut für Mittelalterforschung an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften zu Historiografie und Fragen der Eschatologie in Spätantike und Frühmittelalter.
Christian Zolles, Dr. phil., forscht und lehrt derzeit in Wien und Konstanz an den Schnittstellen von historischer Quellenanalyse, Kulturtheorie, Literaturgeschichte und Digital Humanities.
