Aktualisierte Sprache

Schweigen im Zeichen des Eingedenkens bei Paul Celan

  • Noch nicht erschienen. Erscheint laut Verlag am 18.11.2024.
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Das negativistische und vieldimensionale Sprachphänomen "Schweigen" ist in der Celan-Forschung naturgemäß äußerst divergent kommentiert worden. Die gängigen Rezeptionslinien reichen vom Hermetik-Vorwurf in den 50er-Jahren zu Deutungen des Schweigens als Totengedenken, im Sinne einer mystischen Sprache sowie später auch im Rahmen des multidisziplinären Traumadiskurses. Ergänzend dazu zeigt Meret Eliezer ein Schweigen in Celans Werk auf, das im Zeichen des Eingedenkens einer als unabgeschlossen betrachteten Vergangenheit steht und damit in der ethisch-moralischen Absicht, in einer gewissen positivistischen Weise nicht mehr weitersprechen zu wollen, des "Rechts" der unschuldig Getöteten wegen. Der ethisch-moralische Anspruch des Gedichts, der Sinnlosigkeit des Leidens und des gewaltsamen Todes dichterisch eingedenk zu bleiben, provoziert Celans neue, aktualisierte Sprache (Celan, Der Meridian 1960), in der sich zunehmend ein Schweigen der Bedeutung, des Sinns ausbreitet.

Meret Eliezer ist Pfarrerin im Pfarrkreis Gwatt der reformierten Kirchgemeinde Thun-Strättligen.
Ulrike Gehring ist Professorin für Kunstgeschichte an der Universität Trier und deren Vizepräsidentin - Professor of Art History, University of Trier, Germany and its Vice President.
Stefanie Mahrer ist Professorin für Neuere und Neueste, Schweizer und Jüdische Geschichte an den Universitäten Basel und Bern. Sie ist Projektleiterin des SNF-PRIMA «"Wissenschaft transnational. Die Schweiz und die akademischen Zwangsmigranten 1933 bis 1950» am Historischen Seminar der Universität Bern.
Jacques Picard ist Professor emeritus für Jüdische Geschichte und Kultur in der Moderne an der Universität Basel und Fellow der Universität Haifa - Emeritus for Modern Jewish History and Culture at the University of Basel, Switzerland, and Fellow of the University of Haifa, Israel.
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