Brahms' Ungarische Tänze zählen bis heute zu seinen populärsten Kompositionen, obwohl er sie gar nicht komponiert, sondern - wie er im Titelblatt der Erstausgabe ausdrücklich vermerken ließ - nur "für das Pianoforte zu vier Händen gesetzt" hat. Damit meinte er, dass er ungarische Tanzmelodien genommen, sie zu einem größeren Ganzen zusammengefügt und herausgegeben hat, und zwar zunächst in einem Arrangement für Klavier zu vier Händen, denn das vierhändige Klavierspiel war damals äußerst beliebt. Die beiden ersten Hefte mit den Tänzen 1-10 erschienen 1869 im Druck, 1880 ließ Brahms ihnen noch zwei weitere Hefte mit den Tänzen Nr. 11-21 folgen.
Walter Georgii war Schüler von Max Pauer und promovierte in Halle/Saale im Fach Musikwissenschaft. Als Professor für Klavier wirkte er an verschiedenen Hochschulen, u. a. 1946-55 in München.
Johannes Brahms, 1833 - 1897, erhielt seine Ausbildung in Hamburg und reiste als Klavierbegleiter des ungarischen Geigenvirtuosen E. Remény durch Europa. Joseph Joachim wurde auf ihn aufmerksam und empfahl ihn an Liszt und Schumann weiter. Letzterer feierte Brahms in einem Artikel in der 'Neuen Zeitschrift für Musik' am 28.10.1853 unter der Überschrift 'Neue Bahnen' als langersehntes Talent, als einen 'Berufenen'. Von 1857 - 59 war Brahms Hofmusikdirektor in Detmold, 1862 siedelte er nach Wien über. Dort lebte er als hochangesehener freischaffender Künstler, ab 1877 wurden ihm mehrere Ehrungen zuteil. Sein Gesamtwerk umfaßt 4 Sinfonien, das 'Deutsche Requiem', 2 Klavierkonzerte, ein Violinkonzert, Klavier- und Kammermusik und vieles mehr.