Geistige Freiheiten

  • Noch nicht erschienen. Erscheint laut Verlag am 19.08.2024.
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Völlig mittellos kehrte Ré Soupault nach Ende des Zweiten Weltkriegs aus dem Exil in New York nach Europa zurück, lebte und arbeitete von 1948 bis 1958 in Basel. Sie musste sich neu erfinden, musste für ihren Lebensunterhalt sorgen und war neben ihrer Tätigkeit als Übersetzerin auf der Suche nach einer gestalterischen Arbeit, die ihren geistigen Interessen entsprach. Da ihr Mann Philippe Soupault Ende der 1930er Jahre im Auftrag von Léon Blum, dem damaligen französischen Premierminister, den französisch-arabischen Sender Radio Tunis aufgebaut hatte (Tunesien war zu der Zeit ein französisches Protektorat), war ihr der Rundfunk vertraut. Ausgehend vom Kontakt zu Dr. Paul Meyer von Radio Basel verfasste sie für den Sender sowie fast alle deutschen Rundfunkanstalten bis in die späten 1980er Jahre über fünfzig Radio-Essays. 1951 übersetzte sie für den Süddeutschen Rundfunk (SDR) in Stuttgart Romain Rollands Drama »Jeanne de Piennes«, das als Hörspiel gesendet wurde und noch heute in de
r Mediathek des SWR abrufbar ist.Die Themen schlug sie meist selbst vor, wobei sie sich mit Historischem und Aktuellem gleichermaßen beschäftigte: westliche und östliche Philosophien, die Emanzipation der Frau, Freiheitsideale, Portraits von Schriftstellern aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Als Märchen-Spezialistin - ihre Märchensammlungen erschienen im Diederichs Verlag - schrieb sie beispielsweise auch einen Text über die Märchen der Kelten. Alle ihre Essays zeichnen sich durch fundierte Recherchen und inhaltliche Klarheit aus. Sie haben an Aktualität nichts eingebüßt.Nach »Geistige Brücken« (2021) versammelt dieser Band weitere Radio-Essays, enthält aber auch Texte aus dem Nachlass, die noch nicht veröffentlicht wurden.

Ré Soupault, geboren 1901 als Erna Niemeyer in Pommern, arbeitete bereits während ihres Studiums 1921-1925 am Bauhaus in Weimar. Über ihren ersten Mann, den Dadaisten und Filmkünstler Hans Richter, lernte sie u. a. Man Ray und Sergeij Eisenstein kennen. 1931 gründete sie in Paris ihr erstes eigenes Modestudio »Ré Sport«. Im Kreis derPariser künstlerischen Avantgarde traf sie ihren späteren Ehemann Philippe Soupault. Mit ihm unternahm sie ab Mitte der dreißiger Jahre zahlreiche Reisen durch Europa und Amerika, wo sie seine Reportagen fotografisch begleitete. Seit 1948 wieder in Europa, arbeitete sie als Übersetzerin und Rundfunkautorin. Sie starb 1996 in Paris.
Manfred Metzner lebt als Verleger (Verlag Das Wunderhorn) und Rechtsanwalt in Heidelberg. Er ist Herausgeber der Philippe-Soupault-Werkausgabe und des Werks von Ré Soupault.
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